Beijing (6)
Der Verkehr und die damit verbundene Luftverschmutzung ist eines der
Hauptprobleme Pekings. Der Verkehr kann allgemein als chaotisch bezeichnet werden. Es
gibt zwar Verkehrsregeln, die werden aber offensichtlich von allen
Verkehrsteilnehmern kollektiv missachtet und somit funktioniert's auch wieder. An
jeder Ampel steht ein Polizist, damit die Ampel überhaupt beachtet wird. Die
Grundregel heißt: Wer zuerst fährt hat Recht. So versuchen die Linksabbieger an
Kreuzungen immer, vor dem geradeaus fahrenden Gegenverkehr hinüber zu kommen. Die
nachfolgenden Fahrzeuge folgen dem ersten Auto Stoßstange an Stoßstange, der
Gegenverkehr wiederum tastet sich Zentimeter für Zentimeter vor, bis die Schlange der
Linksabbieger abbricht. Man sollte sich auch nicht von den Fahrbahnmarkierungen
verwirren lassen: Jeder fährt da, wo Platz ist. Wichtigstes Bauteil eines Fahrzeugs
ist die Hupe oder die Klingel. Ein Auto ist verkehrstüchtig, solange die Hupe
funktioniert. Dementsprechend sehen die Fahrzeuge aus, die einem Tag für Tag auf
Pekings Straßen begegnen. Trotz der Autoflut sind immer noch unzählige Radfahrer und
Rikschas zu sehen, die sich unerschrocken durch die Blechlawinen kämpfen. Für
Radfahrer gibt es meist einen Extra-Fahrstreifen, abgetrennt von der Fahrbahn. Sollte
keine Radfahrspur vorhanden sein, wird die rechte Fahrspur freigehalten, außer zur
Rush hour. Denn dann bewegt sich trotz der sechs- oder achtspurigen
Hauptverkehrsstraßen fast nichts mehr im Stadtzentrum.
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