Beijing (7)
Es dauert eine Weile, bis man sich an den Verkehrsfluss gewöhnt hat.
Abschreckend sind zu Beginn vor allem die großen Kreuzungen ohne Fußgängerampeln (die
eh keiner beachten würde). Man findet jedoch schnell heraus, dass chinesische
Autofahrer eigentlich ständig mit allem rechnen. Wenn man zum Beispiel an eine
Kreuzung heranfährt und grün hat, von rechts nähert sich ein anderes Auto oder
Fahrrad der Kreuzung, dann würde der Deutsche wohl damit rechnen, dass dieses
Fahrzeug anhält. Nicht so der Chinese: Er geht generell davon aus, dass das Fahrzeug
weiterfährt (was es in der Regel auch tut) und bremst und hupt vorsichtshalber schon
mal. Jeder ist voll auf die Geschehnisse vor ihm konzentriert. Und mittendrin fahren
die Radfahrer in ihrem eigenen, gemächlichen Tempo, scheinbar unbeeindruckt von den
Dingen, die um sie herum passieren. Am besten lässt sich dieses faszinierende
»Verkehrsspiel« mit einer Mischung des Verkehrs von Amsterdam und Paris
vergleichen.
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